- 22.06. – 24.06.2018
Moin Leute,
wir sind soooo richtig fertig, denn die letzten Wochen waren echt anstrengend. Doch wir haben alles geschafft: Die Sitzbänke auszubauen, einen Rollstuhl-Lifter einbauen zu lassen und den Messestand zu planen und umzusetzen. JA, EINEN MESSESTAND ZU PLANEN 😀
Wir waren auf der IRMA 2018 in Hamburg! Die internationale Messe ist für Reha, Pflege und Mobilität für Menschen mit und ohne Behinderung im Norden unseres Landes etabliert. 2017 waren wir dort in Bremen als Besucher. Denn unser Kooperationspartner A.S.P. ist jedes Jahr mit einem Messestand dort vor Ort. A.S.P. ist auch die Firma, die die Hecktür vom School Bus verbreitert und den Rolli-Lifter eingebaut hat. Ohne die Unterstützung wäre es nicht möglich gewesen auf der IRMA einen Messestand zu erhalten. Von uns GEPLANT war so etwas bis dahin gar nicht. Herr Petersen von A.S.P. fragte uns einfach, ob wir auf so etwas Lust hätten – dies war Anfang MAI. Es war natürlich eine riesen Chance unser Projekt weiter nach vorne zu bringen. Er erkundigte sich und gab uns drei Tage später Bescheid, dass alles klar ging. Danach hatten wir nur noch Kontakt mit dem Messe-Team der IRMA. Nun ging die eigentliche Planung mit den drei grundsätzlich wichtigsten Fragen los…
„Wie zeigen wir den Besuchern wie der School Bus als Wohnmobil später ausgebaut werden soll?“
Wir haben dafür ein Bus-Modell, inklusive den Möbeln aus Pappe gebaut. Mit Zeitung beklebt, so das er stabiler wird und anschließend mit den passenden Farben angemalt. Dafür haben wir insgesamt 10 Tage gebraucht, da keiner so wirklich Lust dazu hatte. Sharon und Benni haben es sich in den Kopf gesetzt sowas anzufertigen. Leider ist dann ganz schnell die Lust vergangen und Steffi hat das Modellprojekt beendet. Natürlich zwischendurch mit fleißiger Unterstützung 😛 Das Endergebnis haben wir dann auf der Messe als Wohnmobil-Ausbau vorgestellt.
„Wie gestalten wir unseren Messestand?“
Das war eigentlich einfach… Wir wollen Sitzmöglichkeit für uns und die Messebesucher. Benötigen Flyer, Aufkleber und Buttons, wie auch einheitliche renateschoolbus Shirts für die Messeteam-Mitglieder. Soweit der Plan;) Dieser wurde auch perfekt mit der Unterstützung vom Werbeteam Scheeßel umgesetzt und pünktlich vor dem Messebeginn, konnten wir alles abholen.
Als Sitzmöglichkeit wurden von Benni natürlich zwei der herausgeflexten originalen Sitzbänke vom School Bus zu einer Sitzbank zusammen verschraubt. Somit konnten wir dem Messestand noch mehr School Bus Flair geben. Noch ein paar kleine Tische organisieren, etwas Blumiges besorgt und Stoff als Tischdecken umgenäht – Fertig!!! 😉
Auch unsere bisherigen Videos haben wir zusammen geschnitten. Zusätzlich noch eingefügt was das renateschoolbus Projekt ist und welches Ziel wir haben. Dies alles musste noch mit Untertiteln versehen und auf Stumm geschalten werden. Da wir mit der GEMA keine Probleme möchten und wir wollten auch die anderen Messestände nicht mit unseren Stimmen und so weiter verrückt machen ;D
Beim gestalten des Pappe Modells, wo Jessi spontan mithalf, überraschte sie uns mit einen selbstgestalteten renateschoolbus Deko Brett aus Holz. Das war eine mega Überraschung für uns, da wir den School Bus von innen somit noch mehr einem renateschoolbus Charakter verleihen konnten.
„Wer hat Zeit?“
Erst dachten wir, dass wir beide den Messestand alleine bewältigen – doch da wir keine Erfahrungen als Austeller mit einem Messestand hatten, holten wir uns vorsichtshalber Verstärkung. Schnell einige Anfragen bei Freunden gestellt und nach einigen Tagen war die Vorab-Planung wer uns dort wann jeweils an den drei Tagen unterstützt auch fertig. Die Joy, der Steven, die Sharon und die Jessi waren gleich mit dabei, natürlich brauchten sie auch einige Tage um sich frei zu nehmen und so weiter. Doch schlussendlich war die Aufstellung nach ein paar Tagen von den Messeteam-Mitgliedern fertig.
Dann gab es mit allen eine Woche vor der Messe ein gemeinsames Treffen mit Kaffee und Kuchen, um auftretende Fragen zur Messe zu beantworten und Einzelheiten zu klären.
Am Mittwoch vor dem Messewochenende haben wir dann den School Bus schon in die Messehalle nach Hamburg gefahren, da an diesen Tag noch genug Platz in der Halle war, sodass der Weg zu unserer Standfläche nicht schon von anderen Messeständen zugebaut war. Auch die zuständige technische Messeleitung gab uns vorab schon den Rat, dies am Mittwoch zu tun. Vor Ort wurde uns dann spontan ein riesiges Tor direkt neben unserer Standfläche geöffnet, sodass der School Bus ruck zuck in der Messehalle an seinen Platz stand. Erstmal waren wir total von der Größe der Messehalle beindruckt und unser School Bus sah auf seiner Standfläche von weiten ganz klein aus – wie ein Miniatur School Bus;)
Dann hieß es, noch die Doppelsitzbank an seinen Platz gestellt und der School Bus von außen etwas über geputzt. Auch der Fahrersitz wurde von uns noch ausgebaut. Denn wir möchten auch den Rollifahrern die Möglichkeit geben wie es sich anfühlt, direkt am Lenkrad zu sitzen und alle Knöpfe am Amaturenbrett zu drücken.
Anschließend fuhren wir noch schnell ins schwedische Möbelhaus, um noch zwei kleine Tische und eine große Pflanze zu holen. Denn irgendwie sah die Standfläche auf dem Papier kleiner aus, wie sie dann vor Ort in live war. Aber dann ging es schnell nach Hause, denn da wartete noch ein wenig Arbeit für den kommenden Tag auf uns – Modell komplett beendigen und alles einpacken und im Auto verstauen, was noch für die Messe nötig war.
Dann war es endlich Freitag früh… Fast pünktlich um 07:30 Uhr und total aufgeregt, holten wir noch Joy von zu Hause ab und starteten nach Hamburg. An unseren Messestand angekommen, packten wir erstmal alles aus dem Auto raus und vervollständigten mit den Flyern, Aufklebern, …, Blumen und unserem Bus-Modell aus Pappe den renateschoolbus Messestand – der letztendlich wirklich richtig wohnlich aussah ;D Pünktlich um 09:30 Uhr stand der Steven vor der Halle, der extra aus der Nähe von Grabow angereist war. Auch unser Wohnzimmer Fernseher kam auf die Motorhaube, um unseren Messefilm mit allen bisherigen Videos zu zeigen. Und dann startete die IRMA Messe um 10:00 Uhr… Auf die ersten Besucher brauchten wir gar nicht lange warten, da der School Bus natürlich ein Blickfang war, alleine durch seine leuchtenden Farbe und seiner Länge. Am Nachmittag bekamen wir unter anderen sehr sympathischen Besuch von der Firma Q´Straint die an unseren Projekt viel Interesse zeigte. Viele tolle Eindrücke und Fragen haben wir von den Messebesuchern erhalten, sowie auch Tipps und Ideen, wie man das Projekt weiter unterstützen kann. So ging es den ganzen Tag, bis 18:00 Uhr.
Am Samstag schnell Sharon um 08:00 Uhr in der Früh abgeholt, in Hamburg noch Frühstück beim goldenen „M“ besorgt und schon startete ein neuer aufregender Messetag auf der IRMA. Nach dem Start um 10:00 Uhr lief es genauso toll ab, bis auf das noch mehr interessierte Messebesucher bei uns am Messestand waren und es immer mehr positives Feedback zu unserem Projekt gab. Die Steffi wurde zwischendurch noch kurzfristig „entführt“, um mit einen Mitarbeiter von A.S.P. und einen derer Kunden den Unterflurlifter an ihrem privaten Auto vorzuführen. Welches sie auch bei der Firma A.S.P. behindertengerecht umgebaut lassen hat, wie all ihre bisherigen Autos.
Doch man kann vorab alles planen wie man möchte, irgendetwas kommt immer dazwischen. So wie direkt auf der Messe: Die Jessi musste uns leider am Freitag kurzfristig krankheitsbedingt absagen. Daher kurz nachgedacht und schnell ein kleiner Anruf bei Sharons Mutti gemacht. Die Moni war gleich bereit uns am Messestand auszuhelfen und kam mit schönem Haar sofort vorbei, obwohl sie abends noch auf dem Puplic Viewing arbeiten musste. Somit war der Samstag gerettet und Steffi und Benni hatten Zeit für ihren ersten Podcast mit dem Björn (Rollifahrer) von http://www.hobbyquerschnitt.de. In seinen Podcast erzählt er unter anderen „Warum es im Rollstuhl nicht so schei*e ist, wie immer alle denken!“ (Zitat). Sein Blog erläutert in seinen eigenen Worten verständlich was ein Podcast ist. Auch eigene Episoden aus seinen Leben im Rollstuhl, wie Reiseberichte, Rollstuhlgadgets und Konzertreviews gibt es in seinem Online-Zuhause 😉
Besonders beeindruckend für uns alle waren ebenso die Kinder mit verschiedenen Einschränkungen, die vor Freude den School Bus zu sehen und mit dem Lifter in den School Bus zu kommen, ihre Spastik in ihren Händen nutzten um zum Beispiel das Lenkrad zu umfassen. Diese Freude die die Kinder ausstrahlten, hat uns noch mehr motiviert und den Tag zusätzlich versüßt.
Sonntag klingelte dann zum dritten Mal in der Früh für uns der Wecker, und um 08:00 Uhr war Abfahrt mit Sharon nach Hamburg zum letzten Messetag. Aber wir waren durch die ganzen Zusprüche für unser Projekt motivierter den je. Daher kamen wir auch mit einem Lächeln im Gesicht an unseren Messestand an, rückten alle Flyer gerade und brachten den Messestand und den School Bus in Hochglanz, wie jeden Morgen;) Die Moni kam nach einer langen Arbeitsnacht beim Puplic Viewing wieder frisch geduscht zu uns, um uns auch am Sonntag am Messestand zu unterstützen.
Dieser letzte Messetag war genauso positiv, wie die anderen beiden Tage. Interessante Fragen gestellt bekommen, ein super Feedback erhalten und auch so manche Firmenkontakte geknüpft.
Alles in allem: Die ganze Aufregung und Stress, sowie die ganze Planung vorab in dieser kurzen Zeit haben sich mehr als gelohnt !!!
Nachdem die IRMA Messe für die Besucher geschlossen war, ließen wir anscheinend alles von uns ab und konnten mal so richtig ausgelassen und „doof“ sein ;DDD Sobald ihr die Videos seht, wisst ihr was wir damit meinen 😉
Vielen Dank an die Firma ASP, dem kompletten IRMA Messeteam, den tollen Messebesuchern, unseren Unterstützern und mega Team-Mitgliedern !!!
Kein Platz zum raus fahren. Daher mussten wir uns die Zeit vertreiben.
Unser Film auf der IRMA2018. Das Video lief die ganze Zeit auf unserem Wohnzimmer-Fernseher. Wundert euch nicht es gibt kein TON;)
Die Messe war ein voller Erfolg, ich habe viele Dinge für mich mitgenommen, tolle Menschen getroffen, eine sehr warme und freundliche Atmosphäre wahrgenommen. Es hat mir sehr viel Freude bereitet dabei gewesen zu sein und würde natürlich wieder eine Messe vorbereiten und mich mit meinen Lieblingsnachbarn zusammen tun und den Schoolbus ausstellen. Was mir besonders Freude bereitet hat waren die Menschen mit Behinderungen oder Kindern denen wir ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnten indem sie bis ans Steuer durchfahren konnten. Sowas sieht man ja auch nicht alle Tage… Ein US Schoolbus, das ist schon so ein Hingucker 🙂 !!!!
Sharon
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